SPD Aichach setzt auf Beständigkeit
Um auf die Herausforderungen der kommenden Jahre vorbereitet zu sein, setzt die Aichacher SPD auf Konstanz. Im Rahmen der alljährlichen Jahreshauptversammlung bestätigten am vergangenen Freitag, 24. November, im Gasthof Wagner, die Sozialdemokraten ihren bis dahin amtierenden Vorstand nahezu vollständig. Der Vorsitzende Walter Jöckel erhielt mit 27 von 27 Stimmen eine Bestätigung für seine gute Arbeit und wird die Partei nun auch in die kommenden Landtags- und Europawahlen führen. Auch seine Stellvertreter wurden nahezu einstimmig wiedergewählt. Für Katharina Onken übernimmt Kristina Kolb-Djoka die Aufgaben als Stellvertreterin. Ziel sei es jetzt, so Jöckel, Weichen zu stellen, klare Kante gegen rechts zu zeigen und die gute Stimmung innerhalb der Aichacher SPD zu erhalten.
Die große Lust an Politik und den Wunsch positive Veränderungen herbeizuführen, lobte während der Versammlung auch Herbert Woerlein. Der Landtagsabgeordnete aus Stadtbergen war im September für die SPD in Aichach-Friedberg und Augsburg-Land als Kandidat für den Bundestag angetreten. Am Ende wurde er aber das Opfer des „Genossen Trend“, wie Walter Jöckel sagte. Er dankte Woerlein für einen starken Wahlkampf, welcher in Aichach kräftezehrend, aber auch spannend gewesen sei.
Am Ende gelang den Sozialdemokraten in Aichach nur der dritte Platz, hinter CSU und AfD. Vor allem die rechten Ränder seien durch eine anhaltende große Koalition gewachsen, analysierte der als Stellvertreter bestätigte Karsten Lentge während der Veranstaltung. „Für eine weitere große Koalition gibt es einfach keinen Wählerauftrag.“ Die stärkste Partei sei die Union, so Lentge. Diese haben nun auch zu regieren, egal ob sie eine verlässliche Mehrheit finde, oder nicht. „Nur weil eine Minderheitenregierung unbequem ist, lassen wir uns jetzt nicht den schwarzen Peter zuschieben.“
Diese Ansicht teilt auch Simone Strohmayr, die eine Woche zuvor von Delegierten aus dem Landkreis Aichach-Friedberg zur Kandidatin der Sozialdemokraten für den Landtagswahlkampf gewählt worden war. „Man muss Gespräche führen, das gebietet der Respekt vor dem Bundespräsidenten und der Demokratie. Vor den Karren müssen wir uns aber nicht wieder spannen lassen.“ Für die Landtagsabgeordnete gebe es klare Forderungen, die die SPD in einer Neuauflage der großen Koalition durchsetzen müsste. Entlastungen für mittlere und niedrige Einkommen, mehr Geld für Wohnraum und ein gerechtes Gesundheits- und Versicherungssystem.