Wie müsste der Nahverkehr in der Zukunft aussehen?
Dieser Frage ging die SPD-Stadtratsfraktion mit der Fraktionsvorsitzenden Kristina Kolb-Djoka nach.
Die Bürgerinnen und Bürger erwarten einen verlässlichen öffentlichen Nahverkehr zwischen den Ortsteilen im ländlichen Raum. Dieser soll flexibel und bezahlbar sein. Das seit Jahren gut funktionierende Flexibus-System in Günzburg ist Grundlage und Anlass für die SPD-Fraktion gewesen, sich den Nahverkehr in Günzburg einmal genauer anzusehen. Bei einem Gesprächskreis konnten sich die SPD-Stadtratsmitglieder mit Bürgermeister Klaus Habermann von dem finanziell günstigeren und gut funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) überzeugen.
Im Ergebnis war allen bald klar, dass sich an der aktuellen Situation des öffentlichen Nahverkehrs bei uns vor Ort vieles ändern muss.
Der Marktanteil am ÖPNV liegt derzeit bei etwa 3 Prozent der Gesamtmobilität. Eine Erhöhung der Attraktivität ist dringend angezeigt, damit sich das Nachfragepotenzial deutlich erhöht und die Bürgerinnen und Bürger von dem bezuschussten Nahverkehr auch überzeugt werden und ihn nutzen.
Zu Zeiten der Digitalisierung können die vielen Leerfahrten der Vergangenheit angehören. Nicht nur für Senioren wäre das ein großes Plus an Lebensqualität und Selbständigkeit. Das erfordert ein Grundnetz des Personennahverkehrs, ergänzt durch flexible und differenzierte Angebote (Anruf-Sammel-Taxi, RufBus). Mit der Umsetzung eines Ergänzungsangebots durch Flexibusse wäre es möglich, an 365 Tagen bei einem angemessen Preis-Leistungs-Verhältnis eine 100-prozentige Abdeckung des Netzes zu erhalten. Das bedeutet eine Bedienung aller Haltestellen im Stadtgebiet, Beförderung von Haltestelle zu Haltestelle oder von Haltestelle zu Haustür. Ein individueller öffentlicher Nahverkehr könnte so entstehen. In Günzburg sind Achtsitzer Mini-Busse mit breiten Einstiegstüren im Einsatz, dadurch ist ein bequemer Einstieg und die Mitnahme von Kinderwagen sowie eine Rollstuhlbeförderung möglich.
Die Fraktion der SPD Aichach ist davon überzeugt, dass die Wirtschaftlichkeit und das Angebot des ÖPNV in der Region verbessert werden kann und auch muss. Die Leistungsdefizite eines konventionellen Linienverkehrs im ländlichen Raum lassen sich beseitigen.